Das große „ß“ ist nun neuerdings auch als Großbuchstabe im internationalen Zeichensatz ISO-10646 und Unicode 5.1 verankert. Das Groteske an der ganzen Sache allerdings ist, dass die deutschen Rechtschreibregeln davon nicht betroffen sind, denn diese Änderung ist nicht Bestandteil der amtlichen Rechtschreibung. So bestimmen diese, dass in der Großschreibung ein scharfes ß weiterhin mit „SS“ dargestellt werden muss. Somit bleibt weiterhin ungeklärt, was z.B. mit „DIE MASSE EINES MODELS“ gemeint ist (und da gäbe es viele Beispiele mehr…). Obwohl hier nun eine gewisse Diskrepanz vorliegt, wollen die internationalen Gremien an den bestehenden Regeln nichts ändern – „Die Menschen werden entscheiden, ob sie es verwenden“, meint dazu die Geschäftsführerin des Rats der deutschen Rechtschreibung, Kerstin Güthert – und ich würde (wenn ich Gery Keßler hieße) ebenfalls das neue große „ß“ verwenden…
Quelle: Die Presse