Online-Storage ist ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Mit Online-Storage ist Speicherplatz „in the cloud“, also im Internet, gemeint. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Anbietern die – teilweise sogar kostenlos – Online Speicher zum Abspeichern von Daten zur Verfügung stellen. Es gibt eigentlich nur einen einzigen wichtigen Grund, den man gegen die Nutzung von Online-Speicher anführen kann – und das ist das Thema Sicherheit.
Ich wurde für die Firma DSwiss AG, einer unabhängigen Schweizer Aktiengesellschaft mit Sitz in Zürich, die sich mit hochsicheren Internet-Dienstleistungen beschäftigt, eingeladen deren neuen Speicherdienst DataInherit zu evaluieren und zu testen, zumal das Angebot verspricht dass der Dienst in punkto Sicherheit neue Standards setzt.
Um es gleich vorweg zu schicken: Das Ganze ist nicht kostenlos und die Preisgestaltung sieht folgendermaßen aus:
Probekonto: 15 Tage gratis
Passwort-Konto (Nur Abspeichern von Passwörtern möglich): 2,75€/Monat
Silber Safe (Beliebige Dateispeicherung möglich, Menge bis zu 1 GB): 5,75€/Monat
Gold Safe (Beliebige Dateispeicherung möglich, Menge bis zu 10GB): 11,50€/Monat
Rabatte: 6 Monate kostenlos bei Vertragsabschluss über 3 Jahre, 2 Monate kostenlos bei Vertragsabschluss über 8 Jahre
Nicht ganz billig also, aber welche Leistung gibt’s dafür? In erster Linie Sicherheit: Die Datenübertragung erfolgt über SSL (Secure Socket Layer), für die Authentifizierung wird SRP (Secure Remote Password Protocol) verwendet. Die Verschlüsselung der Daten die auf den Onlinespeicher übertragen werden erfolgt per RFC-2898 und auch die Daten im lokalen Arbeitsspeicher werden verschlüsselt. Zu bemerken wäre noch, dass die Zugangsdaten (Passwörter) und die eigentlichen Daten bei DataInherit selbst auch nicht entschlüssel- und somit nicht einsehbar sind. Sicherheitstechnisch scheint die Lösung äußerst gut gelöst.
Der Onlinespeicher selbst bietet sich als ein Internet Datensafe an, der über den Internet Browser sehr einfach bedient werden kann. Nach erfolgtem Login (ein kostenloser Testaccount kann jederzeit einfach angelegt werden) befindet man sich in einer Ordnerstruktur, in die man Dateien bzw. Passwörter hochladen (und auch wieder downloaden) kann. So können wichtige und vertrauliche Daten und Informationen (wie z.B. Passwörter, Zugangsdaten u.ä.) sicher abgespeichert werden und sind somit jederzeit und an jedem Ort wieder verfügbar.
Der Zusatz-Benefit von DataInherit ist die sogenannte „Vererbung“, eine Funktionalität die es ermöglichen soll, im Ernstfall den gesamten Datensafe oder Teile davon sicher an eine oder mehrere Personen zu „übergeben“. Die Funktion ist schnell erklärt: Bei der Anlage des Datensafes können eine oder mehrere Personen angegeben werden, die den sogenannen Aktivierungsvorgang auslösen können. Dazu erhält die aktivierungsberechtigte Person per eMail oder eingeschriebenen Brief einen 36-stelligen Aktivierungscode, bei dessen Eingabe eben der Aktivierungsvorgang ausgelöst werden kann (z.B. im Fall dass der Datensafe-Inhaber nicht mehr selbst in der Lage ist auf seine vertraulichen Daten zuzugreifen). Diese Aktivierung wird automatisch an den Datensafe-Inhaber gemeldet (per eMail und/oder SMS) und dieser kann den Aktivierungsvorgang ggfs. noch innerhalb einer definierbaren Zeitspanne (z.B. 15 Tage) abbrechen. Nach dieser Zeit wird die „Vererbung“ aktiv. Unter „Datenvererbung“ versteht DSwiss die Möglichkeit, jede einzelne Datei einer begünstigten Person zuzuordnen, die nach der Aktivierung eine Verständigung darüber erhält. Begünstigte Personen müssen vorab nicht verständigt werden, es ist nur wichtig richtige eMail-Adressen bzw. Handynummern für die SMS-Verständigung hinterlegt zu haben.
Insgesamt scheint der Service ziemlich sicher und scheint eine optimale Absicherung für den (hoffentlich nicht eintretenden) Ernstfall zu sein. Jedenfalls kann man damit sehr gut seine Familie oder Angehörige absichern, damit nicht eventuell wichtige Daten auf immer verloren sind. Die Bedienung des Safes ist intuitiv und einfach und auch die Performance gibt keinen Grund zur Klage. Insgesamt kann dem Dienst eine klare Empfehlung gegeben werden, einzig die Preisgestaltung gibt Anlass zu Kritik – hier wären etwas günstigere Pakete wünschenswert, da es sich ohnehin um eine „Einstiegsdroge“ für ein System handelt, das man nach Verwendung über einen längeren Zeitraum ohnehin nicht mehr missen möchte.