Ich habe heute einen äußerst interessanten Zeitungsartikel gelesen und ein wenig nach-recherchiert. Das „Grüne Methan“ könnte tatsächlich so etwas wie die zukünftige Revolution der Energieversorgung sein.
Die SN berichteten in ihrer Samstag-Ausgabe, dass die Betreiberfirmen JuWi und Solarfuel In Morbach, in der Nähe des deutschen Flughafens Hahn in Rheinland-Pfalz, eine Pilotanlage „Grünes Methan“ in Betrieb genommen haben. Das Verfahren „Web vom fossilen Erdgas“ wurde am Fraunhofer Institut für Windenergie und Systemtechnik (IWES) in Kassel und an der Universi-tät Stuttgart im Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung entwickelt.
Das Konzept hat Michael Sterner im Rahmen einer Doktorarbeit ausgearbeitet, indem er den bereits 100 Jahre alten, sog. Sabatier-Prozess auf die heutigen Bedürfnisse angepasst hat.
Das Prinzip der Pilotanlage ist einfach: Aus überschüssigem Wind- und Solarstrom wird Energie gewonnen und damit Methangas produziert. Per Elektrolyse wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespaltet. Der Wasserstoff wird mit Kohlenstoffatomen aus dem im Überfluss vorhandenen CO2 verbunden, es entsteht dadurch CH4 -Methan.
Die Produktion dieses Gases könnte die Lösung jenes Problems sein, mit dem alle erneuerbaren Energien derzeit zu kämpfen haben – nämlich die Speicherung. Die aus Wind oder Sonne gewonnene Energiemenge ist oft viel zu groß, um sie in Echtzeit verbrauchen zu können. Mit diesem Verfahren kann diese Energie in Methan umgewandelt und ins Erdgasnetz eingespeist werden. Im Umwandlungsprozess von Strom in Methan würden 60% der Ursprungsenergie erhalten bleiben. Das hergestellte Gas könnte als Treibstoff dienen, es ließen sich damit aber auch alle anderen derzeit auf Erdöl basierenden Treibstoffe herstellen.
Links zum Thema: Bericht des VDE, Artikel der SN, GrüneAutos.com