Einen weiteren interessanten Begriff habe ich im Buch "Performer, Styler, Egoisten", in dem sich Bernhard Heinzlmaier mit Zukunftsforschung und unserer Jugend beschäftigt, gefunden: "Der verbetriebswirtschaftlichte Individualismus".
Dieser Begriff steht für die betriebswirtschaftliche Lebensführung – in der es einzig darum geht, mit dem kleinstmöglichen Input den größtmöglichen Output zu erzielen.
Ist dieses Prinzip eines, das man einem Unternehmer unterstellen könnte, gilt es wohl mittlerweile auch für die Beschäftigten selbst. Anders als in der industriellen Epoche wird heute vorausgesetzt, dass jegliches Handeln eines Mitarbeiters betriebswirtschaftlichen Grundsätzen entsprechen muss und der Mitarbeiter stets so handeln muss als wäre das Unternehmen seine eigene Firma.
Heinzlmaier spricht hier von der "Arbeitskraft Unternehmer", die nicht (mehr) auf Anweisung seines Vorgesetzten sondern eigenverantwortlich handelt.
Ob diese derzeit immer steigende wirtschaftliche Einbettung unserer sozialen Verhältnisse in wirtschaftliche Dinge wirklich so richtig ist oder ob es nicht vielleicht umgekehrt sein sollte, wäre vor diesem Hintergrund sicherlich höchst hinterfragens- und diskussionswert.
Hier auch ein guter Fachbeitrag des Autors aus dem Jahr 2012 zu demselben Thema.